Josh Cavallo: “Ein Champion” – Fußballer von Reaktionen auf Coming-out “überwältigt”
Der australische Fußballer Josh Cavallo gibt sein Coming-out - und löst damit eine Welle des Zuspruchs aus.
Adelaide/Hamburg (SID/AFP) Zlatan Ibrahimovic preist Josh Cavallo als echten “Champion”, Ex-Weltmeister Gerard Pique erkennt einen wichtigen Schritt für den Fußball, und auch Thomas Hitzlsperger ist berührt: “Gut gespielt, Josh”, schrieb der 39 Jahre alte Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart bei Twitter einen Tag nach dem mutigen Coming-out des Australiers: “Ich wünsche dir eine tolle Karriere! Du hast schon viele Menschen inspiriert und wirst es auch weiterhin tun!”
Von der Welle des Zuspruchs, die von Fanklubs des Hamburger SV bis zum großen FC Barcelona durch die gesamte Fußballwelt rauscht, dürfen sich Cavallo und Hitzlsperger gleichermaßen bestätigt fühlen. Es macht den Eindruck, als ob die Toleranz in der Sportart insgesamt zugenommen hat – eine Einschätzung, die der deutsche Nationalspieler schon zuletzt geteilt hatte.
Hitzlsperger hatte nach dem Ende seiner Laufbahn öffentlich über seine Homosexualität gesprochen, Cavallo tat dies nun als erster aktiver Fußballprofi in der australischen A-League. “Ich bin so überwältigt und glücklich über die Resonanz, die ich erhalten habe”, sagte der 21-Jährige von Adelaide United bei Sky Sports einen Tag nach seinem Coming-out.
“Ich möchte der Welt zeigen, dass es keine Rolle spielt, wer du bist, woran du glaubst, aus welcher Kultur du kommst oder welchen Hintergrund du hast”, fügte Cavallo an: “Jeder wird im Fußball akzeptiert.”
Ibrahimovic unterstützt ihn. “Du bist ein Champion. Fußball ist für alle da. Großen Respekt”, schrieb die schwedische Ikone. “Großen Respekt an Josh, dass er das getan hat”, twitterte auch Liverpools Kapitän Jordan Henderson: “Das ist mutig und vermittelt die wichtige Botschaft, dass jeder es verdient, er selbst zu sein, egal was er tut.”
Während Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm in seinem Anfang des Jahres erschienenen Buch “Das Spiel” aktiven Profis noch eher von einem Coming-out abriet, äußerte sich Hitzlsperger schon zuletzt deutlich zuversichtlicher. Spieler müssten abwägen, ob sie von ihrem engsten Umfeld getragen werden, sagte er der Augsburger Allgemeinen: “Aber das Gequatsche, man könne das als Spieler nicht riskieren, weil die Fans oder Sponsoren negativ reagieren könnten: Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Fans sind viel weiter.”
SID pl wt