DFB-Mediendirektor verteidigt Entscheidung des DFB gegen “One Love”-Kapitänsbinde
"Wir haben (...) die Binde verloren, aber nicht unsere Werte", sagte Simon am Dienstag dem Deutschlandfunk.
Berlin (AFP) – Der Mediendirektor des Deutschen Fußballbunds, Steffen Simon, hat die Entscheidung verteidigt, bei der Fußball-WM in Katar auf die “One Love”-Kapitänsbinde zu verzichten. “Wir haben (…) die Binde verloren, aber nicht unsere Werte”, sagte Simon am Dienstag dem Deutschlandfunk. Der Weltfußballverband Fifa habe den europäischen Verbänden “mit massiven sportlichen Sanktionen” gedroht, sollten sie die Armbinde als Zeichen gegen Diskriminierung tragen. Der DFB habe die Situation nicht auf dem Rücken der Spieler austragen wollen, sagte Simon.
FIFA-Chef Infantino drohte mit Konsequenzen
Fifa-Chef Gianni Infantino habe dem englischen Team vor dem Spiel am Montag massive sportliche Sanktionen angedroht, ohne aber die Sanktionen zu konkretisieren, sagte der DFB-Mediendirektor. Daraufhin hätten sich die europäischen Verbände dafür entschieden, solidarisch zusammenzustehen und kein Auseinanderbrechen des europäischen Blocks zu riskieren.
Er könne die Enttäuschung der Öffentlichkeit verstehen, die dem DFB ein “Einknicken” vorgeworfen hatte, sagte Simon weiter. Der DFB habe seine Haltung aber nicht aufgegeben, nun müsse man sich andere Optionen überlegen.
Die Bundesregierung hatte das Verbot auf die “One Love”-Binde bei der WM in Katar deutlich kritisiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte im ZDF, es sei ein gutes Signal gewesen, dass viele Nationalmannschaften die Binde hatten tragen wollen. Sie sprach von einer “befremdlichen Entscheidung” der Fifa. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) kritisierte das Verbot der Kapitänsbinde.
kbh/ans
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