Hunderte Menschen in Istanbul demonstrieren gegen LGBTQ-Gruppen
Zudem forderten sie ein Verbot von Gruppen, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- oder Intersexuellen und Transmenschen einsetzen. Deren Demonstrationen waren in den vergangenen Jahren untersagt worden.
Istanbul (AFP) – Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag in Istanbul gegen die LGBTQ-Bewegung demonstriert. Die Teilnehmer trugen Banner mit Aufschriften wie “Schütze Deine Familie und Deine Generation”, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Zudem forderten sie ein Verbot von Gruppen, die sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- oder Intersexuellen und Transmenschen einsetzen. Deren Demonstrationen waren in den vergangenen Jahren untersagt worden.
Rechtsreligiöse unterstützen Recep Tayyip Erdogan
Zu der Demonstration hatten dutzende konservative Vereinigungen aufgerufen. Unter den Teilnehmern waren viele Unterstützer von Gruppierungen, die dem Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nahe stehen. Frauen mit Kopftuch skandierten Parolen wie “Vater und Mutter und Baby gleich Familie”. Sie versammelten sich in dem als traditionell konservativ geltenden Stadtbezirk Fatih.
Nach einer Genehmigung durch den türkischen Rundfunkrat wurde im Fernsehen für die Kundgebung in Istanbul geworben, da sie im “öffentlichen Interesse” sei. Dies stieß auf massiven Protest bei Menschenrechtsgruppen. Kritiker der Demonstration veöffentlichten in Online-Netzwerken Kommentare wie “Nein zu dem Marsch des Hasses”, um ihre Solidarität mit der LGBTQ-Bewegung zu bekunden. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.
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© Agence France-Presse