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Das Kuckuckskind

Autoren:Hans van der Geest
geprüfte Gesamtbewertungen (9 Kundenbewertungen)

18,90 

  • Hardcover : 204 Seiten
  • Verlag: Himmelstürmer Verlag
  • Autor: Hans van der Geest
  • Auflage: 1. Auflage, erschienen am 23.03.2017
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3-86361-629-4
  • ISBN-13: 978-3-86361-629-8
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
  • Größe: 15,4 x 21,6 cm
  • Gewicht: 280 Gramm

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2 vorrätig (kann nachbestellt werden)

Artikelnummer: 9783863616298 Kategorie: Schlagwörter: , , , , , ,
Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie "Das Kuckuckskind" als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
Lieber in der Homo-Hölle mit einem schwulen Buch wie “Das Kuckuckskind” als Hosianna in der Höh! (Foto: Barbara Frommann)
Paul ist vierzehn Jahre älter als sein Bruder Daniel. Ihr Vater stirbt früh, und Paul wird wie ein Vater für seinen Bruder. Als klar wird, dass Daniel schwul ist, unterstützt Paul ihn, während er selbst eher ein Schürzenjäger ist. Daniel findet in Karsten einen festen Freund. Die eigenwillige und launenhafte Sandra lebt mit der Mutter in einer engen Beziehung. Sie wird Sängerin und hat großen Erfolg. Sie lernt Paul als Chordirigenten kennen. Die zwei verlieben sich und ziehen zusammen. Bald müssen sie Daniel trösten, weil Karsten ihn verlassen hat. Als Sandras Mutter sterbenskrank ist und Paul für seine Tätigkeit ins Ausland reisen muss, bittet Paul seinen Bruder, die verzweifelte Sandra nicht aus den Augen zu lassen. Sandras Trauer nach dem Tod ihrer Mutter verwandelt sich in ein plötzliches Begehren, dem Daniel nachgibt. Bald zeigt sich, dass Sandra schwanger ist. Sie beschließen, Paul nichts zu sagen. Daniel lernt Dominik kennen und findet in ihm einen Partner fürs Leben. Pablo wird geboren. Paul ist stolz auf seinen angeblichen Sohn. Daniel will das Geheimnis offenlegen, aber Sandra sträubt sich. Erst nach zwölf langen Jahren beichten sie Paul, was geschehen ist. Die Folgen sind erschütternd. Paul will nichts mehr von ihnen wissen. Erst nach Jahren nähert er sich ihnen wieder mehr oder weniger. Pablos Erlebnisse und Probleme tragen zu einem festeren Familienzusammenhalt wesentlich bei. Im Zentrum stehen besonders die inneren Nöte, welche die drei Hauptpersonen dieser Geschichte ertragen müssen. Zuerst die Täuschung und nachher die Ent-Täuschung wecken Gefühle von ergreifender Kraft.

Über “Das Kuckuckskind”

“Das Kuckuckskind”, ein schwuler Liebesroman, wurde erarbeitet und verfasst von Hans van der Geest. Das Buch für Leser und Leserinnen ab 14 Jahren erschien am 23.03.2017 im Himmelstürmer Verlag.

“Das Kuckuckskind” und andere Liebesromane für Schwule sind im Onlinebuchshop Gay Book Fair & News bestellbar. Online bestellte LGB-Literatur wie dieses Buch, dem interessierten Leser draußen im Lande als Liebesromane für Schwule geläufig, sind zu den üblichen Öffnungszeiten auch direkt im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn abholbar und werden auf Wunsch verschickt.

Laß uns lesen... (Foto: Barbara Frommann)
Laß uns lesen… (Foto: Barbara Frommann)

Gay Book Fair & News möchte mit dem Hinweis auf “Das Kuckuckskind” die Sichtbarkeit der Liebesromane für Schwule nicht nur für die schwule, lesbische und bisexuelle Leserschaft erweitern und im Kontext mit Nachrichten zu LGB-Themen präsentieren. Ebenso wie wir damit einen Beitrag zur Diskussion über die Rechte von Minderheiten leisten wollen und uns dem Hass rechter, linksidentitärer und religiöser Kreise auf schwul, lesbisch und bisexuell lebende und liebende Menschen entgegenstellen.

Gay Book Fair & News weist bei dieser Gelegenheit betroffene Familienangehörige auch auf Therapie- und Aussteigerprogramme für sog. “Religiöse” hin, die dafür bekannt sind, das Leben anders liebender Teenager und Menschen im Coming-Out zur Hölle zu machen. Es gibt Hilfe! Religion ist heilbar!

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Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie "Das Kuckuckskind" im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Lust auf ein Modelshooting? Wir suchen männliche Models zur Präsentation von LGB-Literatur wie “Das Kuckuckskind” im Buchshop Gay Book Fair & News. (Foto: Barbara Frommann)
Besucher sind im Buchladen Bundesamt für magische Wesen in Bonn, der Stauhauptstadt von Nordrhein-Westfalen, stets willkommen und können dort bestellte Liebesromane für Schwule auch abholen. Wir freuen uns immer über ein Gespräch zu LGB-Themen, u.a. zum Thema Gendern in Sprache und Literatur jenseits der linksidentitären “Generation beleidigt”.

Und die Verlagsteams des Bundeslurch Verlages sowie des Himmelstürmer Verlages freuen sich auf interessante Exposés und Manuskripte u.a. der Genres schwule Erotik, Gay Romance, Gay Drama und Gay Fantasy, Fantasy-Jugendbücher sowie Gay Krimis und steht Autoren dieser Genres gern für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung.

Übrigens, wir suchen immer männliche Models, mal für Fantasy Shootings als Vampir, Werwolf oder Dämon für das Bundesamt für magische Wesen, mal für Buchcover oder Kalenderprojekte oder um Shirts, Hoodies und Party-Outfits zu präsentieren. Bei uns kannst du deine Qualitäten als Model antesten. Bewirb dich für ein -> Modelshooting!

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Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse

2023 nimmt das Bundesamt für magische Wesen an der Frankfurter Buchmesse teil. Sie finden uns in Halle 3 in Reihe D an Stand 104 “Bundesamt für magische Wesen”. Wir freuen uns auf Besucher und den Austausch mit Fans und Autoren aus den Genres Fantasy- und LGB-Literatur.

Gewicht 280 g
Größe 15,4 × 2 × 21,6 cm

Marke

Himmelstürmer Verlag

9 Bewertungen für Das Kuckuckskind

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4,7
Basierend auf 9 Bewertungen
5 Sterne
66
66%
4 Sterne
33
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  1. sissasb113

    Das Buch handelt von einer Familiengeschichte. Von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine absolut musikbegeistert und talentiert, der andere muss seinen Weg erst finden, merkt aber sehr früh, dass er schwul ist. Dann gibt es da dieses Ereignis, wodurch Daniel mit der Frau seines Bruders schläft und neun Monate später wird Pablo geboren. Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Stimmung in der Familie und die Wandlung der Gefühle im Verlauf der Geschichte, wird wunderbar von Autor eingefangen. Ich fühlte mich, wie wenn ich dazugehört hätte. In der Familie ist sicher einiges schief gelaufen. Einiges findes ich aber auch sehr bemerkenswert, so z. B. wie mit Daniel und seinem “schwul sein” umgegangen wird. Für mich ein Buch, dass mir einen Denkanstoß gibt, meine Mitmenschen so zu akzeptieren, wie sie sind und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Orientierung. Alles in Allem ein Buch, dass es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen.

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  2. sissasb113

    Das Buch handelt von einer Familiengeschichte. Von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine absolut musikbegeistert und talentiert, der andere muss seinen Weg erst finden, merkt aber sehr früh, dass er schwul ist. Dann gibt es da dieses Ereignis, wodurch Daniel mit der Frau seines Bruders schläft und neun Monate später wird Pablo geboren. Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Stimmung in der Familie und die Wandlung der Gefühle im Verlauf der Geschichte, wird wunderbar von Autor eingefangen. Ich fühlte mich, wie wenn ich dazugehört hätte. In der Familie ist sicher einiges schiefgelaufen. Einiges finde ich aber auch sehr bemerkenswert, so z. B. wie mit Daniel und seinem “schwul sein” umgegangen wird. Für mich ein Buch, dass mir einen Denkanstoß gibt, meine Mitmenschen so zu akzeptieren, wie sie sind und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Orientierung. Alles in Allem ein Buch, dass es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen.

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  3. Andrea T.

    Das Buch hilft und zeigt Angehörigen und auch andere Menschen wie es in Regenbogenfamilie laufen kann. Ich persönlich finde es zieht sich an manchen Stellen. Mir fehlt etwas spannung. Ich finde dennoch das es durch aus ein Thema ist wie es oft in Familien vor kommt. Das Kind/kuckuckskind mit einer Portion Selbstbewusstsein erzogen. Im Grunde schaffen sie es normal mit einander zurecht zu kommen. FAZIT empfehlenswert

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  4. Silke B.

    Schöne Familiengeschichte Das Buch handelt von einer Familiengeschichte. Von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine absolut musikbegeistert und talentiert, der andere muss seinen Weg erst finden, merkt aber sehr früh, dass er schwul ist. Dann gibt es da dieses Ereignis, wodurch Daniel mit der Frau seines Bruders schläft und neun Monate später wird Pablo geboren. Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Autor hat einen angenehmen Schreibstil und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Stimmung in der Familie und die Wandlung der Gefühle im Verlauf der Geschichte, wird wunderbar von Autor eingefangen. Ich fühlte mich, wie wenn ich dazugehört hätte. In der Familie ist sicher einiges schief gelaufen. Einiges findes ich aber auch sehr bemerkenswert, so z. B. wie mit Daniel und seinem “schwul sein” umgegangen wird. Für mich ein Buch, dass mir einen Denkanstoß gibt, meine Mitmenschen so zu akzeptieren, wie sie sind und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Orientierung. Alles in Allem ein Buch, dass es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen.

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  5. Kerstin M.

    Die Geschichte war außergewöhnlich und spannend erzählt. Der Schreibstil ist angenehm, die Gewissenskonflikte der Protagonisten sind gut beschrieben. Eine ganz andere Familiengeschichte, die berührt.

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  6. Frank B.

    Interessante Erzählung über eine Regenbogenfamilie und die damit verbundenen Schwierigkeiten, auf die solche Beziehungen manchmal stoßen.

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  7. Samira B.

    Eine tolle Geschichte über zwei Brüder, die eigentlich Grund verschieden sind. Der eine Musiker, der andere merkt irgendwann dass er schwul ist. Er bekommt den Zuspruch seines Bruders. Jahre später kommt es aufgrund von verschiedenen Handlungen dazu, dass der eine Bruder mit der Freundin des anderen schläft. Relativ schnell merkt diese, dass sie schwanger ist und die beiden beschließen, dass es einfacher ist, zu verschweigen, wer der Vater ist. Aber, irgendwann wird die Last zu groß und sie brechen ihr schweigen… Der Autor gibt gute Einblicke in das Leben als Regenbogenfamile und beweist, dass “schwul/ lesbisch sein” absolut kein Problem ist, sondern ganz normal. Und das Familie über allem steht und definitiv dicker als Wasser ist. Ich hab das Buch sehr sehr gerne gelesen und empfehle es jedem weiter

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  8. matheelfe

    „…Die Dynamik der Trauer wurde nun unwiderruflich zur Dynamik des Begehrens…“ Paul ist 14 Jahre alt, als sein Bruder Daniel geboren wird. Der Vater ist Klavierstimmer, aber häufig krank. Vier Jahre später stirbt der Vater. Paul ist musikalisch begabt. Erspielt Klavier und Cello. Am Konservatorium studiert er das Fach Dirigieren. Nebenbei nimmt er sich viel Zeit für seinen kleinen Bruder. Der hat mit Musik allerdings nicht viel am Hut. Dafür ist er ein talentierter Zeichner. Rosabella Ferretti, genannt Rosi, ist Sängerin. Ihre Begabung wird von ihrer Mutter Vera gefördert, die selbst gesungen hat, aber nie Rosis Perfektion erreichte. Als Vera die Diagnose MS erhält, festigt sich die Beziehung der beiden Frauen weiter. Rosi richtet ihre berufliche Ambitionen nach dem Gesundheitszustand der Mutter. Als Rosi bei einem Kirchenkonzert die Stelle der Sopranistin angeboten bekommt, lernt sie Paul kennen. Der Autor hat eine spannende und abwechslungsreiche Familiengeschichte geschrieben. Es ist eine Geschichte von Schuld und Schweigen, von Trennung und Vergeben. In den ersten Kapiteln werden die Protagonisten ausführlich vorgestellt. Ich darf ihre Kindheit, aber auch die ersten Jahre ihrer beruflichen Entwicklung verfolgen, lerne ihre Stärken und ihre Schwächen kennen. Rosi insbesondere neigt ab und an zu spontanen Entscheidungen. Das kann für andere schmerzlich sein. Ihre Mutter warnt sie nach einer unglücklichen Liebesbeziehung: „…Es ist offensichtlich eine Kraft in dir […], die plötzlich alle vernünftigen Überlegungen ausschalten kann. Ich meine, dass es wichtig ist, diese Tendenz in dir gut zu kennen, damit sie dich nicht wieder ins Unglück stürzt…“ Der Schriftstil ist über weite Strecken sachlich und trotzdem von gehobenen Standard. Das zeigt sich in Wortwahl und Satzbau und wird durch die in die Rezension eingefügten Zitate belegt. Die Emotionen der Protagonisten kommen kaum in ihren Worten, dafür in ihren Gedanken und in ihren Taten zum Ausdruck. Außerdem spiegeln sie sich vor allem bei Paul in seiner Auseinandersetzung mit der Musik wider. „…Es waren nur wenige Noten, und die letzte wurde dreimal wiederholt, wie ein Klopfen. Es beschäftigte ihn, dass die Melodie in dem Stück oft abwärts ging. […] Er fand, dass sich Melancholie darin ausdrückte, von packender Intensität…“ Sehr gut gefallen hat mir, wie Paul mit der Homosexualität seines Bruders umgeht. Man könnte fast sagen, er hat ihn an der Hand genommen und ihm zu verstehen gegeben, dass er sein Leben so gestalten darf, wie er fühlt. Und dann ändert eine Nacht alles. Das Wesentliche steht im Eingangszitat. Rosis Mutter stirbt. Paul ist als Dirigent in England. Daniel kümmert sich um die Trauernde. In jener Nacht wird Pablo gezeugt. Und beide schweigen – aus unterschiedlichen Gründe. Das Geschehen aber liegt wie ein Schatten über ihren Leben. Paul, der für den Jungen sein Leben geändert und eine feste Stele angenommen hat, fühlt die alte Vertrautheit zum Bruder schwinden und kann sich nicht erklären, warum. Daniel wird von Schuldgefühlen geplagt. Rosi ist zerrissen zwischen Zukunftsangst und Selbstanklage. Gespräche verschweigen mehr, als sie sagen. Als Pablo 14 Jahre alt ist, brechen Rosi und Daniel das Schweigen. Der Moment der Wahrheit bringt Wut und Bitterkeit, Einsamkeit und Selbstvorwürfe. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Einziger Kritikpunkt ist das Verhalten von Pablo. Die Wahl seines neuen Freundeskreises und die plötzliche Abkehr davon ging mir zu schnell.

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  9. matheelfe

    „…Die Dynamik der Trauer wurde nun unwiderruflich zur Dynamik des Begehrens…“ Paul ist 14 Jahre alt, als sein Bruder Daniel geboren wird. Der Vater ist Klavierstimmer, aber häufig krank. Vier Jahre später stirbt der Vater. Paul ist musikalisch begabt. Er spielt Klavier und Cello. Am Konservatorium studiert er das Fach Dirigieren. Nebenbei nimmt er sich viel Zeit für seinen kleinen Bruder. Der hat mit Musik allerdings nicht viel am Hut. Dafür ist er ein talentierter Zeichner. Rosabella Ferretti, genannt Rosi, ist Sängerin. Ihre Begabung wird von ihrer Mutter Vera gefördert, die selbst gesungen hat, aber nie Rosis Perfektion erreichte. Als Vera die Diagnose MS erhält, festigt sich die Beziehung der beiden Frauen weiter. Rosi richtet ihre beruflichen Ambitionen nach dem Gesundheitszustand der Mutter. Als Rosi bei einem Kirchenkonzert die Stelle der Sopranistin angeboten bekommt, lernt sie Paul kennen. Der Autor hat eine spannende und abwechslungsreiche Familiengeschichte geschrieben. Es ist eine Geschichte von Schuld und Schweigen, von Trennung und Vergeben. In den ersten Kapiteln werden die Protagonisten ausführlich vorgestellt. Ich darf ihre Kindheit, aber auch die ersten Jahre ihrer beruflichen Entwicklung verfolgen, lerne ihre Stärken und ihre Schwächen kennen. Rosi insbesondere neigt ab und an zu spontanen Entscheidungen. Das kann für andere schmerzlich sein. Ihre Mutter warnt sie nach einer unglücklichen Liebesbeziehung: „…Es ist offensichtlich eine Kraft in dir […], die plötzlich alle vernünftigen Überlegungen ausschalten kann. Ich meine, dass es wichtig ist, diese Tendenz in dir gut zu kennen, damit sie dich nicht wieder ins Unglück stürzt…“ Der Schriftstil ist über weite Strecken sachlich und trotzdem von gehobenem Standard. Das zeigt sich in Wortwahl und Satzbau und wird durch die in die Rezension eingefügten Zitate belegt. Die Emotionen der Protagonisten kommen kaum in ihren Worten, dafür in ihren Gedanken und in ihren Taten zum Ausdruck. Außerdem spiegeln sie sich vor allem bei Paul in seiner Auseinandersetzung mit der Musik wider. „…Es waren nur wenige Noten, und die letzte wurde dreimal wiederholt, wie ein Klopfen. Es beschäftigte ihn, dass die Melodie in dem Stück oft abwärts ging. […] Er fand, dass sich Melancholie darin ausdrückte, von packender Intensität…“ Sehr gut gefallen hat mir, wie Paul mit der Homosexualität seines Bruders umgeht. Man könnte fast sagen, er hat ihn an der Hand genommen und ihm zu verstehen gegeben, dass er sein Leben so gestalten darf, wie er fühlt. Und dann ändert eine Nacht alles. Das Wesentliche steht im Eingangszitat. Rosis Mutter stirbt. Paul ist als Dirigent in England. Daniel kümmert sich um die Trauernde. In jener Nacht wird Pablo gezeugt. Und beide schweigen – aus unterschiedlichen Gründen. Das Geschehen aber liegt wie ein Schatten über ihren Leben. Paul, der für den Jungen sein Leben geändert und eine feste Stelle angenommen hat, fühlt die alte Vertrautheit zum Bruder schwinden und kann sich nicht erklären, warum. Daniel wird von Schuldgefühlen geplagt. Rosi ist zerrissen zwischen Zukunftsangst und Selbstanklage. Gespräche verschweigen mehr, als sie sagen. Als Pablo 14 Jahre alt ist, brechen Rosi und Daniel das Schweigen. Der Moment der Wahrheit bringt Wut und Bitterkeit, Einsamkeit und Selbstvorwürfe. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Einziger Kritikpunkt ist das Verhalten von Pablo. Die Wahl seines neuen Freundeskreises und die plötzliche Abkehr davon ging mir zu schnell.

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