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R. Kelly wegen schwerer Sexualstraftaten zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt

Ein US-Gericht hat den früheren R&B-Star R. Kelly wegen schwerer Sexualstraftaten zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Anklage hatte dem einstigen Superstar unter anderem sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Entführung, und Zwangsarbeit vorgeworfen.

New York, USA (AFP) – Ein US-Gericht hat den früheren R&B-Star R. Kelly wegen schwerer Sexualstraftaten zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein New Yorker Bundesgericht verkündete das Strafmaß in dem Missbrauchsprozess gegen den Musiker am Mittwoch ein Dreivierteljahr, nachdem die Geschworenen den 55-Jährigen einstimmig schuldig gesprochen hatten. Die Staatsanwaltschaft hatte dem einstigen Superstar unter anderem sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Entführung, Zwangsarbeit, Bestechung und Sexhandel in den Jahren 1994 bis 2018 vorgeworfen.

Jovante Cunningham, one of Chicago-born R&B singer R. Kelly's victims, leaves after the sentencing hearing at Brooklyn Federal Court in New York, on June 29, 2022. Disgraced R&B singer R. Kelly was sentenced to 30 years behind bars on June 29 for leading a decades-long effort to recruit and trap teenagers and women for sex. (Photo by TIMOTHY A. CLARY / AFP)
Jovante Cunningham, one of Chicago-born R&B singer R. Kelly’s victims, leaves after the sentencing hearing at Brooklyn Federal Court in New York, on June 29, 2022. Disgraced R&B singer R. Kelly was sentenced to 30 years behind bars on June 29 for leading a decades-long effort to recruit and trap teenagers and women for sex. (Photo by TIMOTHY A. CLARY / AFP)

Laut Anklage hatte der mit Hits wie “I Believe I Can Fly” berühmt gewordene Kelly ein ganzes Netzwerk von Helfern aufgebaut, um junge Mädchen und Frauen zur Befriedigung seiner sexuellen Gelüste zu rekrutieren. Seine Opfer soll er teils eingesperrt und brutal missbraucht haben. Von den Geschworenen war der Musiker in allen neun Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte mindestens 25 Jahre Haft für Kelly gefordert und argumentiert, dieser stelle weiterhin eine “ernsthafte Gefahr für die Allgemeinheit” dar. Seine Taten seien “dreist, manipulativ, kontrollierend und nötigend” gewesen, betonten die Ankläger. Zudem habe er keinerlei Reue oder Respekt vor dem Gesetz gezeigt. Kellys Anwälte hatten eine niedrigere Haftstrafe von höchstens 17 Jahren gefordert.

Das Strafmaß wurde rund einen Monat vor dem Start der Geschworenenauswahl für den nächsten Missbrauchsprozess gegen Kelly verkündet, der Mitte August vor einem Bundesgericht in Chicago beginnen soll. Zudem laufen gegen den Musiker zwei weitere Ermittlungsverfahren.

Gegen den Sänger waren bereits vor rund 25 Jahren erste Vorwürfe laut geworden. Für Aufsehen sorgte außerdem Kellys – später annullierte – Ehe mit der damals erst 15 Jahre alten Sängerin Aaliyah. 2008 wurde Kelly in einem umstrittenen Prozess wegen Kinderpornografie freigesprochen, andere Verfahren wurden außergerichtlich beigelegt.

Die 2019 veröffentlichte Dokumentationsserie “Surviving R. Kelly” führte schließlich zu neuen Ermittlungen und zu Kellys Festnahme.

gt/noe

© Agence France-Presse

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