Verdächtiger nach tödlichem Angriff bei CSD-Parade in Münster in U-Haft
Nach dem tödlichen Angriff auf einen jungen Mann am Rande einer Veranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) in Münster ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden.
Münster (AFP) – Nach dem tödlichen Angriff auf einen jungen Mann am Rande einer Veranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) in Münster ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen worden. Der 20-Jährige sei am Samstag einem Richter vorgeführt worden, habe dabei jedoch “weiterhin keine Angaben” zu den Tatvorwürfen gemacht, teilte die Münsteraner Polizei mit. Der Richter habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Erlass eines Haftbefehls wegen Körperverletzung mit Todesfolge stattgegeben.
Untersuchungshaft wegen Körperverletzung mit Todesfolge
Der Verdächtige war am Freitagnachmittag festgenommen worden. Am Freitagmorgen war das 25-jährige Opfer im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Das Opfer war den Angaben zufolge während der CSD-Demonstration angegriffen und brutal zu Boden geschlagen worden. Der Täter hatte zuvor mehrere Teilnehmende massiv homophob beleidigt und bedroht.
Als der 25-Jährige einschritt um zu schlichten, schlug der Mann ihm mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Der Helfer verlor das Bewusstsein und stürzte rückwärts mit dem Hinterkopf auf den Boden. Er wurde mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte sich “tief erschüttert” über den Tod des 25-Jährigen gezeigt. “Der Angriff auf ihn zeigt, dass wir auch in Deutschland noch immer für die Gleichstellung und Akzeptanz aller Menschen kämpfen müssen”, erklärte Paus am Freitag. Der Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD) sprach von einem “menschenfeindlichen Angriff” und einem “queerfeindlichen Hassverbrechen”.
pw/gt
© Agence France-Presse